WİEN (HJ) – In dem Bericht mit dem Titel “Globaler Diplomatie-Index” wurden 66 Länder anhand der Anzahl ihrer ausländischen Vertretungen eingestuft. China sticht als das Land mit dem umfangreichsten diplomatischen Netzwerk hervor, gefolgt von den USA und der Türkei, die auf dem dritten Platz rangiert.
China Überholt USA in Diplomatischen Vertretungen
Ein neuer Bericht des australischen Lowy-Instituts zeigt, dass China nun über das umfangreichste diplomatische Netzwerk der Welt verfügt, vor den Vereinigten Staaten. Dies ist ein signifikanter Wandel, da China noch im Jahr 2011 hinter den USA lag. Besonders in Afrika, Ostasien, Zentralasien und den pazifischen Inselstaaten hat China die Führung übernommen, während die USA in Europa, Nord- und Mittelamerika sowie Südasien besser vertreten sind.
Rückgang Russlands und Österreichs Position
Während Russland trotz der Konflikte in der Ukraine seine Position als sechstgrößtes diplomatisches Netzwerk hält, hat Österreich im Vergleich zu 2016 leicht an Boden verloren und rangiert nun auf dem 36. Platz. Dies zeigt die Notwendigkeit für Österreich, seine diplomatische Präsenz und Beteiligung in globalen Angelegenheiten weiterhin zu stärken.
Im Jahr 2016 belegte Österreich mit 96 ausländischen Vertretungen noch den 33. Platz, während es im aktuellen Bericht mit 104 ausländischen Vertretungen auf dem 36. Platz rangiert.
Der Global Diplomacy Index ist ein wesentlicher Indikator für die globalen diplomatischen Bemühungen und den internationalen Einfluss der Länder. Österreichs Platzierung reflektiert eine solide, wenn auch nicht führende Rolle im globalen diplomatischen Gefüge. Diese Entwicklung bietet wichtige Einblicke für die Analyse internationaler Beziehungen und Außenpolitik.
Taiwans Diplomatische Herausforderungen
Der Bericht hebt auch Taiwans diplomatische Schwierigkeiten hervor, da das Land nur noch von zwölf Staaten anerkannt wird. Dies unterstreicht den wachsenden Einfluss Chinas und die geopolitischen Verschiebungen in der Region.
Indopazifik als Geostrategischer Brennpunkt
Chinas Ausbau seiner Präsenz in der Indopazifik-Region, insbesondere durch die Eröffnung einer Botschaft auf den Salomonen und ein Sicherheitsabkommen, sowie die erwartete Eröffnung einer Vertretung in Nauru, verdeutlichen die geostrategische Bedeutung dieser Region. Andere Länder, darunter Deutschland und die USA, haben ebenfalls ihre diplomatischen Bemühungen in dieser Region verstärkt.
Japan, Indien und Türkei auf dem Vormarsch
Japan, Indien und die Türkei zeigen ebenfalls eine deutliche Erweiterung ihrer diplomatischen Netzwerke. Japan, das nun das viertgrößte diplomatische Netzwerk besitzt, hat seit 2017 sein Netzwerk um elf Posten erweitert. Sowohl die Türkei als auch Indien haben ihre Präsenz seit 2021 signifikant ausgebaut.